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Report Digital 2020 und Digital 2020 April Global Statshot Report

Online-Marketing 7 Minuten
We Are Social, eine Agentur für digitale Kommunikation mit Hauptsitz in London, erstellt in Zusammenarbeit mit Hootsuite, dem Anbieter einer Social-Media-Verwaltungsplattform, jährlich einen Report über die Lage der digitalen Landschaft. Darin enthalten sind Daten und Insights zu den Themen Social Media, E-Commerce sowie Internet- und Mobilnutzung. Die entsprechenden Zahlen stammen von verschiedenen Quellen, beispielsweise GlobalWebIndex, ein SaaS-Marktforschungsunternehmen, Statista, einem Anbieter für Markt- und Konsumentendaten oder App Annie, einer Daten- und Analyseplattform für den Mobilmarkt. Der Bericht erscheint sowohl in einer allgemeinen Version, welche weltweite Daten enthält, als auch in spezifischen Versionen für einzelne Länder.

Zudem werden die Zahlen und Fakten alle drei Monate aktualisiert. Es folgt die Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse aus dem Report Digital 2020 - Global Digital Overview, welcher im Januar 2020 veröffentlicht wurde und aus dem Digital 2020 April Global Statshot Report, welcher bereits einige Erkenntnisse zu den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie enthält.
Weltweite Internetnutzung
Dem Report Digital 2020 zufolge nutzten mit Stand Januar 2020 weltweit 4,54 Milliarden Personen - beinahe 60 Prozent der Weltbevölkerung - das Internet. Dies entspricht einem Zuwachs von 7 Prozent im Vergleich zum Januar 2019. 3,80 Milliarden Personen waren in den sozialen Netzwerken aktiv mit einem Zuwachs von 9 Prozent zum Vorjahr. Zudem gab es 5,19 Nutzer von Mobiltelefonen, dies sind 2,4 Prozent mehr als 2019. Der Digital 2020 April Global Statshot Report gibt 4,57 Milliarden Internetnutzer an - ein Anstieg von 7,1 Prozent verglichen mit April 2019 - sowie 3,81 Milliarden Social-Media-User, 8 Prozent mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres.

Die Zahlen zeigen, dass die Digitalisierung eine bedeutende und immer stärker ansteigende Rolle im Alltag einnimmt. Durchschnittlich verbrachte ein Internetnutzer laut Januar-Report 6 Stunden und 43 Minuten pro Tag online, was sich auf über 100 Tage pro Jahr und User summiert. Der April-Report liefert hier ähnliche Werte mit 6 Stunden und 39 Minuten.
Quelle: Report Digital 2020 - Global Digital Overview (Slide Nr. 33)
Quelle: Digital 2020 April Global Statshot Report (Slide Nr. 16)
Es bleibt weiterhin wichtig, digitale Strategien für verschiedene Endgeräte auszulegen. Im Report Digital 2020 wird in Bezug auf die Internetnutzung via Mobiltelefon GlobalWebIndex zitiert, laut dem 50,1 Prozent der Zeit, die online verbracht wird, auf mobile Endgeräte zurückzuführen ist. Drei Viertel der User im Alter von 16 bis 64 benutzen jedoch immer noch Laptops oder Desktop Computer, um sich mit dem Internet zu verbinden.

Zudem wird auf eine Studie von App Annie verwiesen, welche besagt, dass Apps die beliebteste Form sind, um sich mit dem Internet zu verbinden. Browser werden mobil nur in 9 Prozent der Fälle für den Internetzugriff genutzt. Bei der App-Nutzung wird rund die Hälfte der Zeit mit Social-Media- und Kommunikations-Apps verbracht.
Quelle: Report Digital 2020 - Global Digital Overview (Slide Nr. 54)
Social-Media-Plattformen
Digital 2020 berichtet, dass die durchschnittliche Social-Media-Nutzung pro Person und Tag 2 Stunden und 24 Minuten beträgt. Dies entspricht einem Anstieg von 2 Minuten pro Tag im Vergleich zum Vorjahr. Dabei bleibt Facebook nach wie vor das beliebteste soziale Netzwerk. Laut eigenen Angaben des Unternehmens hat die Plattform die Marke von 2,5 Milliarden aktiven Nutzern überschritten. Allerdings weist die Studie darauf hin, dass über die Werbeplattform von Facebook nur rund 80 Prozent dieser User erreicht werden können. So können Marketing-Treibende über Facebook weltweit ein Drittel aller Erwachsenen über 18 Jahre sowie die Hälfte aller Erwachsenen im Alter zwischen 18 und 34 Jahren ansprechen.

Die Plattform Tik Tok gewinnt zunehmend an Bedeutung und verzeichnet bereits 800 Millionen monatlich aktive Nutzer. Allerdings befinden sich 500 Millionen davon - also über 60 Prozent - in China. 80 Prozent der Zeit, die auf Tik Tok verbracht wird, ist chinesischen Usern zuzuschreiben, weitere 10 Prozent Nutzern aus Indien. Das Wachstum in Bezug auf Tik Tok hatte keine negativen Auswirkungen auf die wichtigsten westlichen Social-Media-Kanäle.

Zudem wurde auch ein relevanter Anstieg bei anderen Plattformen wie Reddit, Pinterest oder Sina Weibo, der größte chinesische Mikroblogging-Dienst, verzeichnet. Bei den Video-Sharing-Plattformen bleibt YouTube die populärste Plattform mit rund 3 Milliarden Nutzern, die monatlich mindestens ein YouTube-Video ansehen. Außerdem zählen Videos weiterhin zu den beliebtesten Online-Medien. GlobalWebIndex zufolge sehen sich 90 Prozent der User zwischen 16 und 64 Jahren jeden Monat Online-Videos an.
Quelle: Report Digital 2020 - Global Digital Overview (Slide Nr. 95)
Auswirkungen der Covid-19-Pandemie
Aus dem Digital 2020 April Global Statshot Report geht hervor, dass Personen weltweit aufgrund der Einschränkungen im Zusammenhang mit COVID-19 beträchtlich mehr Zeit mit der Nutzung von digitalen Endgeräten verbracht haben. So gaben 76 Prozent der Personen zwischen 16 und 64 Jahren in den befragten Regionen an, mehr Zeit am Smartphone zu verbringen.
Quelle: Digital 2020 April Global Statshot Report (Slide Nr. 9)
Auch das digitale Verhalten der Nutzer hat sich infolge der COVID-19-Pandemie verändert. Als logische Folge des Social Distancing zeigt sich ein erheblicher Anstieg bei der Nutzung von sozialen Netzwerken, um mit Familie, Freunden oder Unternehmenspartner zu kommunizieren. Bereits am 18. März 2020 hatte Mark Zuckerberg verkündet, dass die Anzahl der Anrufe über WhatsApp und Facebook Messenger sich seit der Einführung der Lockdown-Maßnahmen in europäischen Ländern verdoppelt hatte.

 In Italien verzeichneten die Gruppen-Anrufe über Facebook Messenger mit drei oder mehr Teilnehmern einen Anstieg von über 1.000 Prozent und es gab eine Zunahme von 70 Prozent was die Nutzung von Apps betrifft, die dem Unternehmen Facebook gehören. Die Zahl der Personen, die über Werbeanzeigen auf Facebook erreicht werden können ist außerdem auf über 2 Milliarden angestiegen. Im März 2020 konnten 76 Millionen Nutzer mehr erreicht werden, als im Dezember 2019. Ein Großteil dieser Zunahme ist auf jene zwei Länder zurückzuführen, die auf Facebook am stärksten vertretenen sind, nämlich Indien und die USA.

Der Digital 2020 April Global Statshot Report bezieht sich auf Berichte von verschiedenen Quellen, darunter das Wall Street Journal, denen zufolge die Kosten für Anzeigenimpressionen auf Facebook, Instagram und YouTube zwischen Februar und März 2020 einen Rückgang von 15 bis 20 Prozent verzeichnet haben. In der New York Times wird sogar von einem Rückgang zwischen 35 und 50 Prozent auf Facebook berichtet. Gleichzeitig wird darauf verwiesen, dass Nutzer in den vergangenen Wochen auf mehr Anzeigen geklickt haben, als in den letzten Wochen des Jahres 2019. Laut Report entspricht dies einem Zuwachs von 3,5 Klicks auf Facebook im März 2020 verglichen mit Dezember 2019. Die höchste Interaktionsrate wurde dabei bei Usern im Alter zwischen 35 und 65 Jahren verzeichnet.

Die Studie stellt die Frage, ob Marken und Unternehmen in Zeiten der Covid-19-Pandemie weiterhin Werbung schalten sollten. Gemäß GlobalWebIndex beantworten 51 Prozent der gesamten Internetnutzer diese Frage mit ja, während nur 18 Prozent dagegen sind. Nachforschungen von Kantar, einem der weltweit führenden Unternehmen für Data Science, Insights und Consulting, zeichnen ein ähnliches Bild ab. Demzufolge sind 64 Prozent der Befragten dafür, dass Unternehmen ihre Werbemaßnahmen aufrecht erhalten.

Gleichzeitig sollten Unternehmen stets darauf achten, Empathie und Sensibilität zu beweisen. Der Fokus bei den Werbemaßnahmen sollte darauf liegen, Probleme zu lösen und nicht Produkte zu verkaufen. Dies kann bereits durch einfache Maßnahmen erreicht werden, beispielsweise indem man hilfreichen Content teilt, der den Nutzern einen Mehrwert bietet. So sind How-to-Videos und Tutorials derzeit unter den Inhalten, die die Nutzer bevorzugen.
Quelle: Digital 2020 April Global Statshot Report (Slide Nr. 32)
Ein klarer Negativtrend ist auf touristischen Internetseiten zu erkennen. Hier haben sich die Besuche in den letzten Wochen um 72 Prozent verringert, die Transaktionen, die auf diesen Seiten durchgeführt werden können, sogar um 92 Prozent. Andererseits zeigen Nachforschungen von GlobalWebIndex, dass viele Personen die Ausgangssperren genutzt haben, um zukünftige Urlaube zu planen. Dabei spielen aktuell vor allem Plattformen wie Instagram oder Pinterest eine wichtige Rolle, da diese in der Inspirationsphase der Customer Journey genutzt werden, um Ideen für künftige Reisen zu sammeln. 
Die Studie gibt an, dass viele dieser Verhaltensweisen nach überstandener Krise - wenn die Bewegungsfreiheit wieder gegeben ist und man sich wieder mit Freunden und Familien treffen kann - wieder abklingen könnten. Allerdings wird auf Forschungsergebnisse verwiesen, denen zufolge es rund zwei Monate dauert, bis sich eine neue Verhaltensweise in eine Angewohnheit verwandelt. Da die Restriktionen in Bezug auf COVID-19 in vielen Ländern bereits seit über zwei Monaten angewandt werden, besteht somit die Möglichkeit, dass einige der digitalen Verhaltensmuster auch nach den Auflockerungen weiter bestehen bleiben.
Datenschutz
Datenschutz und Privatsphäre bleiben weiterhin wichtige Themen im Zusammenhang mit der Internet-Nutzung. Dabei ist die Besorgnis diesbezüglich heuer höher als im vergangenen Jahr. Zu Beginn des Jahres 2020 machten sich laut GlobalWebIndex rund 64 Prozent der User Gedanken über die Nutzung ihrer Daten im Vergleich zu 63 Prozent Anfang 2019. Zudem ist die Anzahl der Personen im Alter zwischen 16 und 64 gestiegen, welche Adblocker nutzen. Als Grund dafür wird allerdings öfter die Frustration über die unzähligen Online-Anzeigen genannt, als die Sorge im Zusammenhang mit dem Datenschutz.

In diesem Zusammenhang spricht der Report außerdem von einem “Digital Privacy Paradox”. Während immer mehr Personen tatsächlich um ihre Privatsphäre besorgt sind, werden dennoch immer mehr Geräte und Tools genutzt, die dafür geschaffen sind, sensible Daten zu sammeln. So erwähnt Statista, dass die Anzahl an Haushalten mit mindestens einem Smart-Home-Gerät im vergangenen Jahr um ein Drittel gestiegen ist.
Der gesamte Digital in 2020 - Global Digital Overview mit weiteren Daten und Fakten findet sich hier. Auf Seite fünf desselben gibt es eine ausführliche Liste der Reports für die einzelnen Länder mit entsprechendem Link. Der Digital 2020 April Global Statshot Report ist hingegen hier abrufbar.

Die neuesten Daten beziehungsweise die Zusammenfassung des Juli-Reports findet sich im Studien-Resümee "Digital in 2020 - Daten und Fakten aus dem Juli-Report".