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European Capitals of Smart Tourism - Best-Practice-Beispiele

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Der europaweite Wettbewerb “European Capital of Smart Tourism” wurde 2018 erstmals von der Europäischen Kommission ausgeschrieben. Die Initiative fördert Innovation im Tourismus, um die Attraktivität von Städten zu steigern. Dieses enthält die Konzepte, welche für den Wettbewerb von insgesamt 38 Städten aus 19 EU-Mitgliedsstaaten eingereicht wurden. Die Projekte sind in die Bereiche Nachhaltigkeit, Zugänglichkeit, Digitalisierung, sowie Kulturerbe und Kreativität aufgeteilt. Es folgt eine Zusammenfassung der Projekte der zwei Gewinner, Helsinki und Lyon, sowie weiterer Beispiele aus dem Bereich Digitalisierung.
Helsinki2020 
Im Zuge von Helsinki2020 wurde ein virtuelles Modell erstellt, das Touristen erlaubt, die Stadt digital zu erleben. Diese virtuelle Reise soll eine umweltfreundliche und kostengünstige Alternative zur Live-Besichtigung bieten. Durch das Virtual-Reality-Modell haben zudem auch jene Personen die Möglichkeit, Helsinki zu “besuchen”, welche aus Zeitmangel sowie gesundheitlichen oder finanziellen Gründen nicht nach Finnland reisen können.
WeChat-Mini-Programm 
Dieses Projekt stammt ebenfalls aus der Stadt Helsinki, welche als immer relevantere Destination für chinesische Touristen gilt. Im Februar 2018 wurde das “WeChat Helsinki mini program” veröffentlicht. Bei WeChat handelt es sich um eine chinesische App, die als soziale Plattform und Chat dient und verschiedene weitere Funktionen, wie beispielsweise digitale Zahlungsmethoden, beinhaltet. Über das WeChat-Mini-Programm erhalten Reisende aus China aktuelle Informationen zu Wetter, Feiertagen, Events, Sehenswürdigkeiten sowie verschiedene nützliche Hilfestellungen für ihren Aufenthalt.  
iGirouette network
Für die historischen Stadtviertel von Lyon, die zum UNESCO Weltkulturerbe zählen, wurde ein innovatives Beschilderungssystem erstellt, das sich harmonisch in das Stadtbild einfügt. Dazu gehören beispielsweise Orientierungstafeln, die mit NFC-Technologie (kabellose Datenübertragung) ausgestattet sind sowie das “iGirouette network” mit 15 digitalen Wegweisern. Diese zeigen den Besuchern über eine Verbindung zum Smartphone den Weg zu verschiedenen relevanten Orten wie Museen, Haltestellen oder Events. 
ONLYLYON 
ONLYLYON ist ein weiteres Projekt aus Lyon. Hierfür wurde ein Customer-Relationship-Management-Tool entwickelt, in dem Daten zu den Besuchern aus der gesamten Stadt gesammelt werden. Ziel des Tools ist es, die Touristen besser zu verstehen und es ihnen zu ermöglichen, die Stadt in all ihren Facetten zu erleben. Mithilfe der gesammelten Daten sollen relevante Informationen, Tipps und Routenvorschläge für Besucher erstellt werden. Dadurch können die Touristenströme wiederum besser auf das Gebiet aufgeteilt und so der Verkehr in den meistbesuchten Zonen verringert werden. 
Open Tourism Days und CopenhAIgen Week 
Die Teilnehmer “Open Tourism Days” 2017 in Kopenhagen, einer Veranstaltung für Soft- und Hardwareentwickler, hatten Zugriff auf verschiedene Daten der Stadt, um daraus innovative Angebote zu erstellen. Die Touristen sollten dadurch die Stadt besser erkunden können und gleichzeitig sollte der Besucherfluss besser aufgeteilt werden. Es entstand unter anderem die App “Know Your Bro”, deren Grundidee es ist, Besucher in weniger bekannte Stadtteile zu führen und den lokalen Handel anzukurbeln. Die App enthält eine 5 km lange Tour mit 21 Touchpoints. Sobald ein Nutzer diese Touchpoints erreicht, erhält er über das Smartphone Informationen und Geschichten zum entsprechenden Ort. Bei der “CopenhAIgen Week” 2018 waren zudem AI-Experten aus aller Welt anwesend. Zielsetzung der Veranstaltung war AI-Technologien einzusetzen, um Touristen bessere Urlaubsangebote zu bieten sowie die Sicherheit während des Aufenthalts zu erhöhen. 
Valencia Smart City Strategic Plan 
Der “Valencia Smart City Strategic Plan” beinhaltet 17 Projekte welche Valencia in eine “smart destination” verwandeln sollen. Die Grundlage dafür stellt die Datenplattform VLCi dar, die Daten aus verschiedenen Sensoren in der ganzen Stadt sammelt. Dazu gehören Informationen zum öffentlichen Verkehr, der Nutzung von Citybikes und dem Kaufverhalten von Touristen. Die Daten werden ortsansässigen Tourismusunternehmen kostenlos zur Verfügung gestellt. Im Zuge der Initiative werden außerdem Reports erstellt, die den Unternehmen helfen sollen ihr touristisches Angebot zu verbessern. 
Nexto App 
Die App “Nexto” wurde von slowenischen Entwicklern erstellt. Es handelt sich um eine Storytelling-App deren Ziel es ist, die Sehenswürdigkeiten der Stadt Ljubljana mit neuen Erlebnissen zu bereichern. Die App kombiniert traditionelle Audioführer mit interaktive Landkarten und zusätzlichen Features wie Puzzles, Rätsel und dem Sammeln von Objekten, indem man sie mit dem Smartphone scannt. Dank Downloadfunktion kann die Anwendung auch offline genutzt werden. 
#myRavenna und #myHelsinki 
Die Städte Ravenna und Helsinki bieten Einheimischen und Touristen verschiedene Plattformen wie Blogs, Social Walls und Internetseite, auf denen sie ihre Erfahrungen teilen können. Die Nutzer können auf diesen Kanälen miteinander interagieren und ihre Erlebnisse in der Stadt weitergeben. So haben Touristen die Möglichkeit Feedback zu den kulturellen Angeboten zu geben und Inputs für die zukünftige Gestaltung des Tourismusangebots der Stadt zu geben. Einheimische können hingegen Informationen teilen, die die Stadt aus einer neuen Perspektive zeigen und somit mitentscheiden, welche Inhalte und Themen angesprochen werden. 
Fazit
Die Best-Practice-Sammlung liefert einen guten Überblick über aktuelle und innovative Tourismusprojekte. Anhand der Beispiele lässt sich erkennen, wie die Digitalisierung im Bereich Tourismus helfen kann, neue Erfahrungen für Besucher zu schaffen, die Touristenströme besser auf bestimmte Gebiete aufzuteilen sowie die Destination für verschiedene Zielgruppen leichter erreichbar und erfahrbar zu machen. 2019 wurde der Wettbewerb “European Capital of Smart Tourism” erneut ausgeschrieben, die innovativen Maßnahmen und Konzepte werden somit auch weiterhin gefördert. 
Die gesamte Sammlung der Best-Practice-Projekte kann hier eingesehen werden.